Viele – sehr viele Gründe sprechen dafür: Holz ist der Baustoff der Zukunft. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der in großer Menge zur Verfügung steht. Betrachtet man den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes in Holzbauweise von der Erstellung bis zum Rückbau, so werden die ökologischen und ökonomischen Vorteile von keinem Gebäude anderer Bauweise erreicht. Und die weiteren Entwicklungen rund um den Baustoff Holz lassen heute noch kaum vorstellbare Nutzungen und Anwendungen erwarten. Allerdings fehlt noch bei vielen Architekten, Bauherren, Behörden und anderen wichtigen Entscheidungsträgern das Bewusstsein dafür, was im modernen Holzbau schon heute und erst recht in der Zukunft möglich ist.

Deutschland verfügt über einen Holzvorrat von knapp 3.400 Millionen Kubikmetern. Der jährliche Zuwachs beträgt etwa 80 Millionen Kubikmeter, von denen etwa 70 Millionen geerntet werden und zehn Millionen im Wald verbleiben. Aus dem geernteten Holz könnten 45 Millionen Kubikmeter Holzbauprodukte hergestellt werden. Bei einem jährlichen Neubauvolumen von etwa 100 Millionen Kubikmetern Wohn- und 190 Millionen ­Kubikmetern Nichtwohngebäuden und bei einem durchschnittlichen Materialbedarf von 0,08 beziehungsweise 0,05 Kubikmetern Holzprodukten pro Kubikmeter umbautem Raum für Wohn- beziehungsweise Nichtwohngebäude ergibt sich folgende Erkenntnis: Bereits etwas mehr als ein Drittel der deutschen Jahresholzernte würde ausreichen, um das gesamte jährliche Neubauvolumen Deutschlands in Holz zu errichten.

Obwohl dieses Zahlenwerk selbstverständlich rein theoretischer Natur ist – denn in vielen Fällen wäre Holz nicht das geeignete Material – zeigt sich dabei doch, dass sich der Baustoff nach wie vor im Dornröschenschlaf befindet und darauf wartet, »wach geküsst« zu werden.

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